Was bleibt von der Heimat, wenn das eigene Land zum Täter wird? Wer wird man selbst, wenn sich die eigene Familie plötzlich fremd anfühlt? Wie kann man eine gemeinsame Sprache finden, wenn es keine Worte mehr gibt?
Geboren in Russland in Sibirien kam Dokumentarfotografin Aliona Kardash 2019 nach Deutschland. Seit Beginn des Ukraine-Krieges bezweifelt sie, dass sie ihre Heimat noch versteht.
In der Woche nach Kriegsbeginn schrieb sie einen Brief an ihre in Russland lebenden Eltern, den sie nie abschickte. Je länger der Krieg dauert, desto weiter entfernen sich ihre Lebenswelten. Weihnachten 2022 kehrte Aliona zum ersten Mal wieder zurück, um ihre Eltern zu sehen und die Gefühle einzufangen, die sie begleiten: Schmerz, den Verlust von Identität und Heimat und die Liebe zu Menschen, die an eine andere Realität glauben. Die Arbeit "Zuhause riecht es nach Rauch" ist ein visuelles Tagebuch, das die schwindende Realität zeigt, die auf den ersten Blick dieselbe zu sein scheint, die aber tiefe Wunden und Narben aufweist, wenn man unter die Oberfläche schaut.
Für ihre fotografische Auseinandersetzung mit diesen Fragen wurde Aliona Kardash als eine der regionalen Preisträger*innen im Rahmen des World Press Photo Awards in der Kategorie Langzeitserie Europa bekanntgegeben.
Kuratiert von Steven Natusch & Wilko Meiborg
Einst die Straßenbahnhauptwerkstatt der städtischen Verkehrsbetriebe, ist der Kulturort Depot heute ein Ort, an dem die Kreativität ihren freien Lauf nimmt. Mehr als 40 Einzelpersonen, Gesellschaften, Vereine und Büros haben sich seit der Eröffnung 2001 etabliert.
Von Architektur und Design über Fotografie bis hin zu Bildender und Darstellender Kunst - der Kulturort Depot Dortmund vereint alles unter einem großen Dach.
Besucher*innen können sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. Ausstellungen, Theater, Tanz, Kino, Märkte, Konzerte und verschiedenste Workshops: im Depot ist für jeden etwas dabei.